Währungsreform spornt Schützen an
1948 wurde wieder Schützenfest gefeiert: 40 DM „Kopfgeld“ kurz nach dem Fest
1948 feierten die Antonius-Schützen ihr erstes Schützenfest nach dem Krieg: Gefeiert wurde in der Scheune des Landwirts Marke Allhoff an der heutigen Langen Straße. Und das wohl mit Elan und Ausdauer: Der noch im Original erhaltene „Lustbarkeits-Erlaubnisschein“ des Amtes Oestinghausen besagt, dass der Schützenbruderschaft am Samstag, 22. Mai, die Erlaubnis erteilt wurde bis 24 Uhr „auf dem Schützenplatz das Schützenfest zu feiern.“ Sonntags sollten die Feierlichkeiten erst um 2 Uhr beendet sein, erst um 4 Uhr morgens sollte das fröhliche Fest am Festmontag zu Ende gehen. Dies sah zumindest die amtliche Genehmigung vor, die mit einer Verwaltungsgebühr von stattlichen 15 Reichsmark in Rechnung gestellt wurde. Der Hovestädter Amtsdirektor teilte „Herrn Marke Allhoff, Bettinghausen“, zudem mit, dass zusätzlich 15 Prozent der abgestempelten Tanzkarten als Vergnügungssteuer abzuführen seien.
Das erste Schützenfest war aber nicht zugleich der Wiederbeginn des Schützenwesens im Ahse-Dorf: Die Schützenbruderschaft, die vor dem Krieg als Schützenverein und zuvor als Schützengesellschaft geführt worden war, wurde ganz offiziell am 6. Dezember 1947 gegründet. Initiator des offiziellen Geschehens war dabei Pfarrer Meesmann, der für die Schützen in Bettinghausen, Ostinghausen, Lohe und Schoneberg jeweils gleichlautende Satzungstexte entworfen hatte und nach der Gründungsversammlung beim Diözesanverband der historischen Schützenbruderschaften im Erzbistum Paderborn die Aufnahme in den Verband beantragte. Die neue Namensgebung irritierte offenbar, heißt es doch in dem Schreiben: „Die Schützenbruderschaft Bettinghausen ist wieder ins Leben gerufen worden unter dem Namen: Schützenverein Bettinghausen. Die frühere Schützengemeinschaft war weder militärisch noch nationalsozialistisch, was hiermit ausdrücklich betont wird“, heißt es in dem Schreiben an den Diözesanpräses Dechant Schwenck. Der wird um Zusendung der Bestätigungsurkunde und der Statuten gebeten, die wiederum in den Satzungsentwurf einflossen, die Pfarrer Meesmann am 3. Mai 1948 an den „Vereinsführer“ Marke-Allhof sandte.
„In der Anlage überreiche ich Ihnen meinen Entwurf der gemeinschaftlichen Satzung für unsere vier Bruderschaften. Es wäre vielleicht richtig, dieselben vorher durchzugehen, am besten in einer gemeinsamen Sitzung von je zwei Vorstandsmitgliedern. Die Angliederung an den Diözesanverband hat ja keine große Eile, da mir der Herr Amtsdirektor auch sagte, dass das Fest deshalb schon ruhig gefeiert werden könnte.“
Aber die Westfalen waren auch damals praktisch veranlagt, rät der Pastor doch: „Ein längeres Hinausschieben ist aber unpraktisch, da wir nach der Finanzreform in Zahlungsschwierigkeiten kommen werden“. Und er sollte Recht behalten: Die Währungsreform kam kurz nach dem ersten Schützenfest.
Die Jahre 1946-1947 waren von Not und Hunger bestimmt. Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs waren streng rationiert und nur gegen Bezugsscheine erhältlich. Die Versorgungslage verschärfte sich im Winter massiv, die Bevölkerung hungerte in Deutschland. Die „Hamsterfahrten“ der Städter aufs Land waren für viele unverzichtbar, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Die Reichsmark als Währung war hier weitgehend nutzlos, kaum einer war bereit, Güter gegen Geld aus der Hand zu geben. Die Tauschwirtschaft mit all ihren Merkwürdigkeiten bestimmte den Alltag im Handel. Tafelsilber gegen Butter: so wanderten manche Luxusgüter aus den Städten ins bäuerliche Umland. Eine Ware kristallisierte sich dabei als Währungsersatz heraus, Zigaretten. Sie waren allgemein akzeptiert und damit „konvertibel“. Auch zwischen Industriebetrieben funktionierte der Handel auf der Basis des Naturaltausches, man sprach hier von „Kompensationsgeschäften“. Auf dieser niedrigen Stufe des Wirtschaftens mit all ihren zeitraubenden Komplikationen war an einen allgemeinen Wirtschaftsaufschwung nicht zu denken. Allenfalls war eine Blüte des Schwarzhandels überall zu erkennen. Hier war vieles von den begehrten und knappen Gütern zu haben, wenn man nur genügend zum Tauschen oder eben Zigaretten hatte.
Am 19. Juni 1948 war es dann soweit, die Westalliierten gaben das Währungsgesetz bekannt, und am 20. Juni wurde die neue Währung ausgegeben: die DM. Jeder Einwohner der Trizone erhielt 40 DM „Kopfgeld“, Sparguthaben wurden stark abgewertet. Wirtschaftlich zeigt sich schon am Tag nach der Währungsreform Erstaunliches: Die Auslagen der Geschäfte waren wieder mit offensichtlich zurückgehaltenen Gütern gefüllt, man konnte nahezu alles plötzlich wieder kaufen, wenn man genug DM hatte. Die Preise zogen anfangs stark an, und die meisten Deutschen mussten sich damit begnügen, das neue Warenangebot in den Schaufenstern zu bestaunen. Viele kleine Sparer waren die Verlierer der Reform, Sparguthaben zehrte die Umstellung weitgehend auf. Besitzer von Sachwerten waren dagegen stark begünstigt, Betriebe, Häuser, Fahrzeuge oder Waren behielten ihren Wert auch in der neuen Währung. Trotz dieser Anfangsprobleme zeichnete sich schon bald die Erfolgsgeschichte der DM ab, die Wirtschaft in den Westzonen entwickelte sich zusehends. Die 1949 gegründete Bundesrepublik ging einem phänomenalen Wirtschaftsaufschwung entgegen, dem deutschen „Wirtschaftswunder“.
Selbstgebrannter und Heringssalat
Das erste Schützenfest nach dem Krieg: Gefeiert wurde im Mai 1948
„Es gab so gut wie nichts zu kaufen“, erinnert sich Josef Brunstein an das erste Schützenfest nach dem Krieg, das im Mai 1948 gefeiert wurde. Noch war die wertlose Reichsmark gültiges Währungsmittel. Die von Allen erwartete, auch ersehnte Währungsreform reduzierte das ohnehin schmale Warenangebot. Es wurde „gehortet“. Dennoch beschlossen die Bettinghauser Schützen, ein Schützenfest zu feiern. Anfang Mai rückte die Feuerwehr zum Hof der Familie Allhoff aus, schaffte letzte Erntevorräte zur Seite und sorgte mit kräftigem Wasserstrahl für die Reinigung der Scheune. „Tische und Bänke wurden aufgestellt, vor der Scheune stand ein kleines Tanzzelt“, erinnert sich Paul Brunstein. Auch daran, dass die Schützen mit einer Aktentasche oder anderen Behältnissen zum Festplatz eilten. Selbst gebrannter Schnaps und Likör wurden zum Fest getragen, das gegenseitige Beproben der Destillen sorgte schnell für Schwung.
Gute familiäre Beziehungen von Oberst Franz Schulte-Bücker nach Münster, dort betreibt ein Zweig der Familie noch heute ein alteingesessenes und gut geführtes Gasthaus, sorgten dann doch für eine Überraschung. Einige Fässer Bier hatten im Tausch mit anderen Waren den Weg nach Bettinghausen gefunden und wurden mit großer Freude „willkommen geheißen“. Welch große Aufregung, als Festbesucher versuchten, eines der Fässer „an die Seite zu schaffen“: „Das Fass wurde gerettet“, kann sich Paul Brunstein erinnern. Auch daran, dass die Soester Eisenbahnkapelle, genannt „Kapelle Schmidt“ und der Spielmannszug aus Horn für die Musik sorgten.
Im Mittelpunkt des Festgeschehens stand natürlich König Wilhelm Funke, genannt „Funken Blitz“ der zunächst mit Ida Frerich regierte, wegen eines Trauerfalls nach dem Krieg mit Änne Kampmann den Antonius-Schützen vorstand. Der wackere Schütze hatte den Vogel 1938 offensichtlich mit einem Zufallstreffer erlegt. Schilderungen besagen zumindest, dass der brave Schütze über seinen unverhofften Erfolg derart bestürzt war, dass er die Flinte buchstäblich ins Korn warf und davon lief. Aber die Bettinghauser Schützen schleppten ihn im Triumphzug zurück, und Wilhelm Funke durfte dann gewissermaßen als Entschädigung, nicht weniger als neun Jahre über die Bettinghauser Schützen regieren.
Der Auftakt des Festes war dem „Stangenabend“ vorbehalten. Dem Marsch zum Königspaar folgte der Marsch durch das Dorf. Am Rande des heutigen Roggenkamps wurde der Vogel auf die Stange gesetzt. Der war übrigens komplett von einem Kranz mit ausgeblasenen Hühnereiern bedeckt.
Am Sonntag galt der noch heute übliche Festverlauf. Hoch zu Pferde allerdings Oberst und Adjutanten, die lange Ausschau nach geduldigen Tieren gehalten hatten. Oberst Schulte-Bücker hatte einen übergroßen Schimmel gefunden, der prompt scheute, und durchging, als die Musik los legte. Aber der Oberst hatte bei einer berittenen Einheit gedient und meisterte die Situation. Auch dem Königspaar sollte der Schrecken nicht erspart bleiben: In einer schicken Kutsche rollten die Majestäten im Festzug, als die Pferde scheuten. Königin Änne Kampmann sprang entschlossen aus der Kutsche und war nicht wieder zu bewegen, das Gefährt erneut zu besteigen. So erreichte sie auf eigenen Füßen das Festgeschehen, bei dem nach Erinnerungen von Erich Drebber am Sonntag überraschend und zur Freude der Besucher „eine Menge Heringssalat auftauchte“, und ein schönes Fest gefeiert wurde.
Für das Vogelschießen am Montag hatte Franz Rickert eine Armbrust konstruiert. Feuerwaffen waren von der alliierten Besatzungsmacht strikt verboten worden. Ein Prototyp war offenbar ein wenig „kräftig“ ausgefallen. Der Holzbolzen schwirrte beim Probedurchgang über das halbe Dorf und ließ auf dem Hof Frerich die Dachpfannen springen. Zum Vogelschießen funktionierte aber die fein ausgeklügelte Technik: Karl-Heinz Schulze-Ardey ließ sich als erster König der Antonius-Schützen nach dem Krieg feiern, gemeinsam mit Päulchen Wrede, (Paula Dieckmann-Großhundorf, Oestinghausen) standen sie dem Schützenvolk als Königspaar vor.
Als drei Bier noch eine Mark kosteten
Den Frühschoppen am Antoniustag ließen sich die Schützen vor 55 Jahren nicht entgehen: Zwei Liter Korn tauchen in der sorgfältig abgehefteten Belegsammlung zum Kassenbuch der Bruderschaft als „Verzehr“ an diesem Festtag auf. Lieferant war die Gaststätte Linkamp, der offensichtliche Wechsel zwischen den beiden Lokalitäten des Dorfes bescherten dem Gasthof Vogt, seinerzeit firmierend als „Gasthof, Kolonialwaren, Kohlehandlung und ausgestattet mit der Rufnummer 232, das Geschäft bei nächster Gelegenheit. Die gab es bei einer Beerdigung, bei der die „Rechnungslage“ deutlich macht, dass seit 1956 eine Menge Wasser durch die Ahse geflossen ist. Das Glas Bier wurde mit 35 Pfennigen berechnet, drei Bier gab es für eine Mark, 30 Pfennig kostete auch der Korn, für 40 Pfennige gab es einen Apfelsaft, doch von dem findet sich auf der Rechnung nur ein einziges Glas. Die Beerdigung wurde noch von der Blasmusik begleitet, 60 Mark wurden dafür fällig, offenbar war auch eine Beköstigung der Musiker vereinbart, acht Kotelett und acht Schachteln Zigaretten wurden in Rechnung gestellt, das Kotelett für 1.30 Mark, die Zigaretten für eine Mark die Schachtel.
6,20 Mark wurden Bruno Drebber für die Fahrt vom Bahnhof Horn nach Paderborn erstattet, dort beschaffte der langjährige Kassierer der Bruderschaft die Schützenmützen. Die „Plakatefahrer“ reichten eine Rechnung für fünf Liter Benzin ein, die Shell-Station berechnete dafür 3,70 Mark. Zehn Kilogramm Bonbons stellte „Kolonialist“ Peter Drebber für die Kinderbelustigung beim Schützenfest in Rechnung, 30 Mark kosteten diese Köstlichkeiten. „Flüssignahrung anderer Art wurden auch an der Festtheke zu 35 Pfennigen gehandelt. 692 Tanzkarten wurden amtlich gesiegelt und abgerechnet, 57 Mark „Vergnügungssteuer“ wurden dafür fällig. Abgeführt werden musste auch der damals schon stattliche Betrag an die Gema: 306 Mark musste fü Abgeführt werden musste auch der damals schon stattliche Betrag an die Gema: 306 Mark musste für die Aufführung von Musikwerken für die Aufführung von Musikwerken für die Urheber der Notenwerke überwiesen werden. Und schließlich kostete auch Krach Geld: Heinrich Redeker aus Schoneberg lieferte 5,5 Kilogramm Böllerpulver und stellte dafür 29,55 Mark in Rechnung.
Erste Mondlandung zum Fest
„Schützenfest geht vor“, beantworteten die meisten Bettinghauser eine grundsätzliche Frage, die 500 Millionen Menschen anders beurteilten: Die saßen weltweit am Abend des 21. Juli 1969 vor dem Fernseher, um eine spannende Übertragung zu beobachten. Die Apollo-11-Mission der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA war die erste bemannte Mission mit dem Ziel der weichen Landung auf dem Erdmond. „Uns war es egal, wir haben gefeiert“, erinnert sich Erich Drebber. Der langjährige Tambourmajor des Bettinghauser Spielmannszuges hatte allen Grund, auf die Fernsehbilder zu pfeifen. Er regierte gemeinsam mit Berni Brunstein die Antonius-Schützen und der 21. Juli war der Schützenfestsonntag und damit Haupttag der Regierungszeit der Majestäten. „Wir sind spät in der Nacht nach Hause gekommen. Da haben wir dann das Fernsehen angeschaltet und immer noch genug gesehen. Es gab ja nur ein paar Bilder, die ständig wiederholt wurden“, erinnert sich Erich Drebber. So kam es, dass die erste Mondlandung in Bettinghausen erst „später stattgefunden“ hat.
Am 21. Juli 1969 um 21.17 Uhr mitteleuropäischer Zeit vermeldete Armstrong: „Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed“, auf Deutsch: „Houston, hier ist der Stützpunkt 'Meer der Ruhe'. Der Adler ist gelandet!“. Das primäre Ziel war erreicht. Eine Weile später betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond: „That's one small step for (a) man, one giant leap for mankind!“ (Deutsch: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit!“), urteilte er.
20 Minuten später verließ auch Edwin Aldrin die Mondfähre. Zur Messung der Zusammensetzung des Sonnenwindes auf dem Mond wurde eine Aluminiumfolie aufgehängt, die kurz vor Ende des Ausfluges wieder mitgenommen wurde. Nachdem die US-Flagge gehisst worden war, montierten die beiden Astronauten einige kleine Forschungsgeräte. Ein Laserreflektor auf der Oberfläche ermöglichte es, präzise die Entfernung zwischen Mond und Erde zu messen. Außerdem wurden Bodenproben entnommen und 21,6 Kilogramm Gestein gesammelt. Der erste Spaziergang auf dem Mond endete nach gut zwei Stunden.
Aus Furcht vor unbekannten Mikroorganismen mussten die drei Astronauten beim Verlassen der Apollo-Landekapsel Isolationsanzüge tragen und sich in eine 17-tägige Quarantäne begeben, bis alle Bedenken ausgeräumt waren.
Apollo 11 startete am 16. Juli 1969 von Cape Canaveral, Florida. Nach zwölf Minuten wurde planmäßig die Erdumlaufbahn erreicht. Nach anderthalb Erdumkreisungen wurde die dritte Raketenstufe erneut gezündet. Sie brannte etwa sechs Minuten lang und brachte das Apollo-Raumschiff auf Mondkurs.
Der gesamte Hinflug verlief ohne besondere Vorkommnisse. Heikel war jedoch der Anflug der Mondlandefähre mit Aldrin und Armstrong auf das Zielgebiet im Mare Tranquillitatis. Durch geringe unbeabsichtigte Bahnänderungen beim Abkoppeln zielte der Bordcomputer auf eine Stelle etwa 4,5 Kilometer hinter dem geplanten Landegebiet. Während des Anfluges wurde die Aufmerksamkeit der Besatzung außerdem mehrfach durch Alarmmeldungen des Navigationscomputers in Anspruch genommen, so dass Armstrong nicht in dem Maße auf charakteristische Merkmale der Mondlandschaft achten konnte, wie es vom Flugplan vorgesehen war. Fehlermeldungen wurden durch das Rendezvous-Radar verursacht. Es war versehentlich eingeschaltet und überfrachtete den Computer mit unnötigen Daten, da das Radar eigentlich nur beim Rückflug zur Annäherung an das Apollo-Raumschiff benutzt wurde. Beim Endanflug führte der Autopilot die Fähre in einen Krater, dessen Boden mit großen Felsen bedeckt war. Armstrong übernahm daraufhin die Handsteuerung der Eagle, überflog den Krater und landete auf einer ebenen Stelle 60 Meter weiter. Das knapp kalkulierte Treibstoffbudget (Reservetreibstoff für ungefähr 60 Sekunden) der Landefähre wurde durch die zusätzlichen Manöver so strapaziert, dass noch Treibstoff für schätzungsweise 20 Sekunden Flugzeit in den Tanks verblieb. Die Landung war zeitlich so geplant, dass nach dem ursprünglich vorgesehenen Bodenkontakt ein Zeitfenster von etwa einer Minute für einen sofortigen Rückstart verblieb. Andernfalls hätte man die Mutterfähre verfehlt. Etwa 30 bis 40 Sekunden davon waren durch die zusätzlichen Manöver beim Endanflug verflossen. Letztlich blieb damit nach dem Abschluss dieser Prozeduren eine Zeitreserve von 5 bis 10 Sekunden. Die Mission gilt als Erfolg, wenngleich es auch heute noch viele Menschen gibt, die das gesamte Mondlandungsprogramm als „größten Bluff“ der amerikanischen Propaganda ansehen: Für die Fernseh-Kameras sei die „Mondlandung“ in der Wüste Nevada inszeniert worden, so ihr Urteil.
Auf jedem Fall kann stets pünktlich zum Schützenfest des „Jahrestages“ gedacht werden.
Wer damals das Schützenfest den spektakulären Bildern vorzog, hatte dennoch eine Chance, den ersten Schritt eines Menschen auf dem Mond mitzuerleben: Der erfolgte nämlich erst um 3.56 Uhr, also passend zur Heimkehr der letzten Schützen (?). Als die Bilanz zogen, haderten sie übrigens mit dem Mond: Zum Schützenfest waren nämlich gerade einmal 600 DM durch den Verkauf der Tanzkarten zusammengekommen. Üblich waren Einnahmen in Höhe von etwa 750 DM. Einige auswärtige Gäste hatten am Festsonntag den Weg zum Tanzvergnügen offensichtlich doch nicht gefunden. „Wir haben unseren Spaß gehabt“, erinnert sich Erich Drebber.